Orgelwettbewerb

7. Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel

Von Freitag, 15. bis Sonntag, 17. September war die evangelische Martinskirche Stuttgart-Möhringen Veranstaltungsort des Wettbewerbs für gottesdienstliches Orgelspiel. Der Wettbewerb wurde zum siebten Mal von unserem Verband ausgerichtet und stand unter der Schirmherrschaft des Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl.

Am Wettbewerb, an dem ausschließlich nebenberufliche Organistinnen und Organisten aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche teilnahmeberechtigt waren, nahmen 13 Kandidatinnen und Kandidaten teil. Die Altersspanne reichte von 15 bis 65 Jahren, auch das Spektrum der Berufe war vielfältig: unter den Kandidaten gab es neben 6 Schülerinnen und Schülern zwei Studierende, zwei Lehrerinnen, einen Ingenieur, einen Kundenbetreuer sowie einen Rentner. Dabei ist bemerkenswert, dass die Hälfte der Mitwirkenden unter 20 Jahre alt war und der Altersdurchschnitt aller Teilnehmer bei gerade mal 29 Jahren lag.

Um dem unterschiedlichen Können Rechnung zu tragen, gab es drei Bewertungskategorien, wobei die mittlere Kategorie ungefähr dem C-Prüfungsniveau entsprach, die erste etwas darunter, die dritte deutlich höher. Von Beginn an konnte die Jury über das enorm hohe Niveau der Wettbewerbsteilnehmer nur staunen.

Schon in der Kategorie I erklangen Werke wie Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge c-Moll sowie eine Sequenz von Francisco Correa de Arauxo. In der 2. Kategorie folgten zahlreiche Werke Johann Sebastian Bachs, die 5. Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy, ein Satz aus der Orgelsonate d-Moll von Johann Gottlob Töpfer sowie eine Toccata von Eugène Gigout. In der 3. Kategorie schließlich konnte man anspruchsvollste Orgelkonzertliteratur von Bach über Mendelssohn Bartholdy und Max Reger bis Arthur Honegger und Jehan Alain hören. Einer der Höhepunkte dieser Kategorie war eine Improvisation des 19-jährigen Gregor Engelhardt, der eine grandiose Fantasie mit Doppelfuge über „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ präsentierte.

Da es sich um einen Wettbewerb für gottesdienstlichen Orgelspiel handelte, wurde selbstverständlich auch das Liturgische Orgelspiel gleichgewichtig zum Literaturspiel bewertet. Die Kandidaten präsentierten Intonationen, Choralvorspiele und Begleitsätze, die sie zum Teil ad hoc erfinden mussten. Auch in diesem Bereich war das technische und musikalische Können der Teilnehmenden erstaunlich hoch.

In der Jury saßen die Organist/-innen im Nebenamt Sabine Hartmann (Waiblingen) und Matthias Hinderer (Altensteig) sowie die Bezirkskantoren Cindy Rinck (Göppingen) und Thomas Rapp (Geislingen). Desweiteren wirkten Clara Hahn, 2. Organistin an der Stiftskirche Stuttgart, sowie Michaela Hartmann-Trummer, Kantorin in Freiberg/Neckar, mit. Vertreter der Hochschulen war Jens Wollenschläger, Professor für Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel an der Kirchenmusikhochschule in Tübingen. Die Detailplanung und den Juryvorsitz hatte Bezirkskantor Stefan Lust (Münsingen). Den Jurymitgliedern sei an dieser Stelle herzlich gedankt für ihr Engagement und das konzentrierte Zuhören über zwei Tage hinweg.

Nach zwei Tagen intensiven Musizierens und Zuhörens stand das Ergebnis fest: die Jury vergab an die 13 Teilnehmer/-innen insgesamt 10 Preise! Dies war eine direkte Folge des sehr hohen Niveaus beim Wettbewerb. Die hohe Wertschätzung, die der Verband den Kandidatinnen und Kandidaten entgegenbringt, kann an den zahlreichen Preisen und Gutscheinen abgelesen werden, die er ausloben konnte:

Alle Kandidatinnen und Kandidaten erhielten einen Notengutschein des Strube Verlags München (10 Gutscheine über 30 EUR) beziehungsweise des Carus-Verlags (Stuttgart) (drei Gutscheine über 50 EUR). Außerdem wurden Gutscheine für einen Seminartag des Verbandes zum Thema Orgel überreicht. Alle Preisträger bekommen im nächsten Jahr die Möglichkeit, innerhalb renommierter Orgelkonzertreihen zu konzertieren. Außerdem wurde den Preisträgern ein Gutschein im Wert zwischen 200 und 400 € überreicht, den diese für eine Fortbildungsveranstaltung oder eine Reise beim Verband einlösen können. Michael Grüber von OrganPromotion (Horb) hat zusammen mit dem Verband den Hauptpreis gestiftet: eine 4-tägige Orgelreise nach Paris im Wert von 900 €. Der Verband bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei den Sponsoren OrganPromotion (Horb), Strube Verlag (München) sowie Carus-Verlag (Stuttgart) für die großzügige Förderung des Wettbewerbs.

Das Preisträgerkonzert mit Preisverleihung fand am Sonntagabend in der Martinskirche Möhringen statt. Einprägsam war die Szene, als alle Wettbewerbsteilnehmer zur Preisverleihung vor dem Altar Aufstellung genommen hatten. Die zahlreichen Besucher in der gut besetzten Kirche feierten die Teilnehmenden mit lang anhaltendem Beifall. Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke, der einen Gruß des Landesbischofs übermittelte, betonte in seiner Ansprache den hohen Stellenwert des Orgelspiels für Gottesdienst und Kirche. Er dankte den anwesenden Musikerinnen und Musikern für ihren Dienst und erinnerte zugleich an alle neben- und hauptamtlichen Organistinnen und Organisten, die Sonntag für Sonntag die Gottesdienste der Gemeinden mitverantwortlich gestalten. Seinen Dank richtete er auch an die Verantwortlichen, die sich in der Aus- und Fortbildung der nebenamtlichen Kirchenmusiker engagieren.

Zusammen mit Clara Hahn, Sabine Hartmann und KMD Peter Ammer (Nagold), dem Vorsitzenden des Verbandes überreichte Matthias Hanke allen Mitwirkenden die Teilnahmeurkunden, die zahlreichen Gutscheine sowie das Fortbildungsprogramm des Verbandes.

Die Teilnehmer und Preisträger des 7. Wettbewerbs für gottesdienstliches Orgelspiel sind:
Kategorie I: Johanna Rist, Reutlingen (1. Preis, Gutschein über 200 €); Thilo Beyer, Esslingen, und Eva-Maria Herrmann, Laichingen (Fortbildungsangebot Verband).
Kategorie II: Hannah Holzwarth, Cleebronn (1. Preis, Gutschein über 300 €), Mihnea Mlak-Marginean, Balingen (1. Preis, 300 €), Oskar Fromlowitz, Ditzingen (2. Preis, 200 €), Ulrich Keller, Cleebronn (2. Preis, 200 €), Jan Schmöller, Lonsee (2. Preis, 200 €), Marcel Schön, Ostfildern (Fortbildungsangebot Verband).
Alle neun Kandidatinnen und Kandidaten der Kategorien I und II erhielten einen Notengutschein des Strube Verlags (München).
Kategorie III: Christoph Schramm, Aalen (1. Preis und Parisreise, Notengutschein Strube), Gregor Vincent Engelhardt, Pfaffenhofen (1. Preis, Gutschein über 400 €, Notengutschein Carus), Carolin Dörfer, Ditzingen (2. Preis, 350 €, Notengutschein Carus), Sonja Fick, Göggingen (3. Preis, 300 €, Notengutschein Carus).

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger sowie alle Mitwirkenden!

Der Wettbewerb wäre nicht möglich gewesen ohne die hervorragende Unterstützung durch Kantor Leonhard Völlm. Von der Betreuung der Kandidat/-innen, über das Stimmen der Orgel bis zur Verpflegung der Jury gab es vielfältige Dinge zu organisieren. Auch der evangelischen Kirchengemeinde Möhringen und Fasanenhof sei herzlich gedankt, dass unser Wettbewerb an dieser wunderbaren Orgel stattfinden konnte - es waren ideale Bedingungen! Ein herzliches Dankeschön für alle Unterstützung.

Der Orgelwettbewerb hat das hervorragende Niveau der Orgelspielenden in der württembergischen Landeskirche aufgezeigt. 13 Organistinnen und Organisten haben großen Mut bewiesen, sich einer Jury zu stellen, haben durch die intensive Vorbereitung und die Teilnahme am Wettbewerb ihre persönlichen musikalischen Möglichkeiten ausgeschöpft und erweitert. Man kann sich schon jetzt auf den nächsten Wettbewerb in drei Jahren freuen.

Stefan Lust (Münsingen), Verantwortlicher für den Orgelwettbewerb des Verbandes

Von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. September 2020, fand an der Orgel der Stadtkirche Nagold der 6. württembergische Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel statt. Der Wettbewerb wurde von unserem Verband ausgerichtet und stand unter der Schirmherrschaft von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July.

Am Wettbewerb, an dem ausschließlich nebenberufliche Organistinnen und Organisten aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche teilnahmeberechtigt sind, nahmen 23 Kandidatinnen und Kandidaten teil. Die Altersspanne reichte von 12 bis 63 Jahren, auch das Spektrum der Berufe war vielfältig: Unter den Kandidaten gab es neben 14 Schülerinnen und Schülern einen Angestellten, drei Ingenieure, einen Professor, einen Kaufmann, eine Gymnasiallehrerin sowie einen Programmierer. Dabei ist bemerkenswert, dass über die Hälfte der Mitwirkenden unter 20 Jahre alt war und der Altersdurchschnitt aller Bewerber bei gerade mal 30 Jahren lag.

Um dem unterschiedlichen Können Rechnung zu tragen, gab es drei Bewertungskategorien, wobei die mittlere Kategorie ungefähr dem C-Prüfungsniveau entsprach, die erste etwas darunter, die dritte deutlich höher. Von Beginn an konnte die Jury über das enorm hohe Niveau der Wettbewerbsteilnehmer nur staunen. Schon in der Kategorie I erklangen Werke wie Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge d-Moll oder die Toccata G-Dur von Théodore Dubois. In der 2. Kategorie folgten Bachs Präludium und Fuge C-Dur BWV 545, ein Satz der Orgelsonate d-Moll von Johann Gottlob Töpfer oder das berühmte „Prière à Notre-Dame“ von Léon Boëllmann. In der 3. Kategorie schließlich konnte man anspruchsvollste Orgelkonzertliteratur von Bach über Mendelssohn Bartholdy und César Franck bis Petr Eben hören.

Da es sich um einen Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel handelte, wurde selbstverständlich auch das Liturgische Orgelspiel gleichgewichtig zum Literaturspiel bewertet. Die Kandidaten präsentierten Intonationen, Choralvorspiele und Begleitsätze, die sie zum Teil ad hoc erfinden mussten. Auch in diesem Bereich war das technische und musikalische Können der Teilnehmenden erstaunlich hoch.

In der Jury saßen die Organistinnen im Nebenamt Brigitte Abele (Sersheim) und Sabine Hartmann (Waiblingen) sowie Bezirkskantorin Judith Kilsbach (Sulz) und Bezirkskantor Nikolai Ott (Mössingen). Vertreter der Hochschulen war Jens Wollenschläger, Professor für Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel an der Kirchenmusikhochschule in Tübingen. Die Detailplanung und den Juryvorsitz hatte Bezirkskantor Stefan Lust (Münsingen). Den Jurymitgliedern sei an dieser Stelle herzlich gedankt für ihr Engagement und das konzentrierte Zuhören über zwei Tage hinweg.

Nach zwei Tagen intensiven Musizierens und Zuhörens stand das Ergebnis fest: Die Jury vergab an die 25 Teilnehmer insgesamt 14 Preise! Dies war eine direkte Folge des sehr hohen Niveaus beim Wettbewerb. Die hohe Wertschätzung, die der Verband den Kandidatinnen und Kandidaten entgegenbringt, kann an den zahlreichen Preisen und Gutscheinen abgelesen werden, die er ausloben konnte:

Alle Kandidatinnen und Kandidaten, die keine Preisträger sind, bekamen einen Notengutschein über 50 €, die vom Strube Verlag (München) und dem Carus-Verlag (Stuttgart) gestiftet wurden. Außerdem wurde ein Gutschein für einen Seminartag des Verbandes zum Thema Orgel überreicht. Alle Preisträger bekommen die Möglichkeit, innerhalb renommierter Orgelkonzertreihen zu konzertieren. Außerdem wurde den Preisträgern ein Gutschein im Wert zwischen 100 und 350 € überreicht, den diese für eine Fortbildungsveranstaltung oder eine Reise beim Verband einlösen können. Michael Grüber von OrganPromotion (Horb) hat zusammen mit dem Verband den Hauptpreis gestiftet: eine 4-tägige Orgelreise nach Paris im Wert von 800 €. Der Verband bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei den Sponsoren OrganPromotion (Horb), Strube Verlag (München) sowie Carus-Verlag (Stuttgart) für die großzügige Förderung des Wettbewerbs.

Das Preisträgerkonzert mit Preisverleihung fand am Sonntagabend in der Stadtkirche Nagold statt. Die zahlreichen Besucher in der (mit Abstand) sehr gut besetzten Kirche feierten die Teilnehmenden mit lang anhaltendem Beifall.

Die Teilnehmer und Preisträger des 6. Wettbewerbs für gottesdienstliches Orgelspiel sind:
Kategorie I: Christoph Matthias Schramm, Aalen (1. Preis und Gutschein über 200 €); Felix Werner, Calw-Altburg (2. Preis, 150 €); Carolin Dörfer, Ditzingen (3. Preis, 100 €); Fin Heß, Schramberg (3. Preis, 100 €); Aaron Feder, Hohenstein-Bernloch (Notengutschein); Oskar Javier Fromlowitz, Ditzingen (Notengutschein).
Kategorie II: Magdalena Huber, Seitingen-Oberflacht (1. Preis und 300 €); Leonard Kunz, Rielasingen-Worblingen (1. Preis und 300 €); Hanna Schulte, Herrenberg (1. Preis und 300 €); Johannes Oechsle, Salach (3. Preis und 200 €); Albrecht Wacker, Calw-Stammheim (3. Preis und 200 €); Felix Breitling, Wildberg; Johanna-Dorothea Greiner, Fellbach; Ulrich Keller, Cleebronn; Paul Baumgärtner, Treffelhausen; Michael Schau, Renningen.
Kategorie III: Patrick Renz, Bad Liebenzell (1. Preis und Parisreise); Benjamin Williams, Altdorf (2. Preis und 350 €); Emil Bakiev, Ulm (3. Preis und 250 €); Emil Feuerstein, Kernen im Remstal (3. Preis und 250 €); Benjamin Zaiser, Köngen (3. Preis und 250 €); Sonja Fick, Göggingen; Siegfried Baral, Weil der Stadt - Hausen.
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und alle Mitwirkenden!

Der Wettbewerb wäre nicht möglich gewesen ohne die hervorragende Unterstützung durch die Bezirkskantoren Eva-Magdalena und Peter Ammer sowie die Praktikantin für Kirchenmusik Patricia Kramer. Von der Einweisung der Kandidaten in die Funktionen der Orgel, über das Registrieren bei einzelnen Kandidaten, bis zur hervorragenden Umsorgung und Verpflegung der Jury gab es vielfältige Dinge zu organisieren.

Auch der evangelischen Kirchengemeinde Nagold sei herzlich gedankt, dass unser Wettbewerb an dieser wunderbaren Orgel stattfinden konnte – es waren ideale Bedingungen! Ein herzliches Dankeschön für alle Unterstützung.

Notabene: Unser Partnerverband Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz hatte von unserem Orgelwettbewerb erfahren und schreibt nun einen eigenen Orgelwettbewerb aus, der im Juni 2021 in der Lutherkirche Berlin-Spandau stattfinden wird!

Stefan Lust (Münsingen), Verantwortlicher für den Orgelwettbewerb des Verbandes

 

Von Freitag, 23., bis Sonntag, 25. Juni 2017, fand an der Orgel der Stadtkirche Ludwigsburg der 5. Württembergische Wettbewerb für gottesdienstliches Orgelspiel statt. Ziel des Wettbewerbs war es, die Orgelmusik als einen wesentlichen Bestandteil des Gottesdienstes wieder einmal in den Mittelpunkt zu stellen. Der Wettbewerb wurde von unserem Verband ausgerichtet und stand unter der Schirmherrschaft des Landesbischofs Dr. h. c. Frank Otfried July.

Dieser Wettbewerb, an dem ausschließlich nebenberufliche Organistinnen und Organisten aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche teilnahmeberechtigt sind, ist europaweit, vielleicht sogar weltweit, einzigartig. Um die Chancengleichheit zu wahren, wurden Studierende der Kirchen- und Schulmusik sowie hauptberuflich tätige Musikerinnen und Musiker von der Teilnahme ausgeschlossen. Nachdem wir 2014 in Nürtingen nur zehn Kandidaten hatten, waren wir gespannt, welche Resonanz die Ausschreibung haben würde. Kurz vor dem Anmeldeschluss am 1. April lagen 25 Anmeldungen vor. Die Altersspanne reichte von 12 bis 61 Jahren, auch das Spektrum der Berufe war vielfältig: Unter den Kandidaten gab es neben zehn Schülerinnen und Schülern drei Studierende, einen Doktoranden, zwei Angestellte, zwei Beamte, eine Medizintechnikerin, einen Systemingenieur, einen Software-Entwickler, einen Lebensmittelkontrolleur, eine Sprecherzieherin, einen Hochschulprofessor sowie einen selbständigen Kaufmann. Dabei ist bemerkenswert, dass die Hälfte der Mitwirkenden unter 20 Jahre alt war und der Altersdurchschnitt aller Bewerber bei gerade einmal 30 Jahren lag.

Um dem unterschiedlichen Können Rechnung zu tragen, gab es drei Bewertungskategorien, wobei die mittlere Kategorie ungefähr dem C-Prüfungsniveau entsprach, die erste etwas darunter, die dritte deutlich höher. Von Beginn an konnte die Jury über das enorm hohe Niveau der Wettbewerbsteilnehmer nur staunen. Schon in der Kategorie I erklangen Werke wie Präludium, Fuge und Ciacona in C von Dietrich Buxtehude, John Rutters „Toccata in Seven“ oder die Toccata G-Dur von Théodore Dubois. In der 2. Kategorie folgten Bruhns’ bekanntes Präludium in g, eine Toccata von Camillo Schumann, die Choralbearbeitung „Ein feste Burg“ von Max Reger oder die „Toccata alla rumba“ von Andreas Willscher. In der 3. Kategorie schließlich konnte man anspruchsvollste Orgelkonzertliteratur hören. Allein von Bach wurden folgende Werke gespielt: Triosonate Nr. 1 in Es, Trio super „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend“, Toccata in C BWV 564, Fuge in g und das Choralvorspiel zu „Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“. Außerdem erklangen große Werke von Mendelssohn Bartholdy, Reger, Widor, Dupré, Duruflé, Alain und Hakim, um nur eine Auswahl zu nennen.

Zum gottesdienstlichen Orgelspiel gehört selbstverständlich auch das sogenannte Liturgische Orgelspiel, welches das Intonieren und Begleiten der Lieder beinhaltet. Dieses wurde gleichgewichtig zum Literaturspiel bewertet. Die Kandidaten präsentierten Intonationen, Choralvorspiele und Begleitsätze, die sie zum Teil ad hoc erfinden mussten. Dabei achtete die Jury sowohl auf die Qualität des Spiels, als auch auf Tempo, Registrierung und sinnvolle Zäsuren. Auch in diesem Bereich war das technische und musikalische Können der Teilnehmenden erstaunlich hoch.

In der Jury saßen die Organistinnen im Nebenamt Brigitte Abele (Sersheim) und Sabine Hartmann (Waiblingen), Bezirkskantor Andreas Gräsle (Ditzingen) sowie KMD Hans-Eugen Ekert (Erdmannhausen) als Vertreter des Verbandsvorstands. Vertreter der Hochschulen war Jens Wollenschläger, Professor für Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel an der Kirchenmusikhochschule in Tübingen. Die Detailplanung und den Juryvorsitz hatte Bezirkskantor Stefan Lust (Münsingen), der den Wettbewerb im Jahr 2005 initiiert hat. Den Jurymitgliedern sei an dieser Stelle herzlich gedankt für ihr Engagement und das konzentrierte Zuhören über zwei Tage hinweg.

Im Übrigen konnte nicht nur die Jury die Beiträge genießen: erfreulich war, dass sich neben den Freunden und Familien der Kandidaten weitere Zuhörer in der Stadtkirche einfanden, um die Wettbewerbsbeiträge mitzuverfolgen. Nach anderthalb Tagen intensiven Musizierens und Zuhörens stand das Ergebnis fest: die Jury vergab an die 25 Teilnehmer insgesamt 14 Preise! Dies war eine direkte Folge des sehr hohen Niveaus beim diesjährigen Wettbewerb.

Die hohe Wertschätzung, die der Verband den Kandidatinnen und Kandidaten entgegenbringt, kann an den zahlreichen Preisen und Gutscheinen abgelesen werden, die er ausloben konnte:
Alle Kandidatinnen und Kandidaten, die keine Preisträger sind, bekamen einen Notengutschein über 50 €, die vom Strube Verlag (München) und dem Carus-Verlag (Stuttgart) gestiftet wurden. Außerdem wurde ein Gutschein für einen Seminartag des Verbandes zum Thema Orgel überreicht. Alle Preisträger bekommen die Möglichkeit, innerhalb renommierter Orgelkonzertreihen zu konzertieren. Außerdem wurde den Preisträgern ein Gutschein im Wert zwischen 150 und 400 € überreicht, den diese für eine Fortbildungsveranstaltung oder eine Reise beim Verband einlösen können. Michael Grüber von OrganPromotion (Horb) hat zusammen mit dem Verband den Hauptpreis gestiftet: eine 4-tägige Orgelreise nach Paris im Wert von 800 €.

Der Verband bedankt sich herzlich bei den Sponsoren OrganPromotion (Horb), Strube Verlag (München) sowie Carus-Verlag (Stuttgart) für die großzügige Förderung des Wettbewerbs.
Das Preisträgerkonzert mit Preisverleihung fand am Sonntagabend in der Stadtkirche Ludwigsburg statt. Einprägsam war die Szene, als alle Wettbewerbsteilnehmer zur Preisverleihung vor dem Altar Aufstellung genommen hatten. Die zahlreichen Besucher in der gut besetzten Kirche feierten die Teilnehmenden mit lang anhaltendem Beifall.

Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke betonte in seiner Ansprache den hohen Stellenwert des Orgelspiels für Gottesdienst und Kirche. Er dankte den anwesenden Musikerinnen und Musikern für ihren Dienst und erinnerte zugleich an alle neben- und hauptamtlichen Organistinnen und Organisten, die Sonntag für Sonntag die Gottesdienste der Gemeinden mitverantwortlich gestalten. Seinen Dank richtete er auch an die Verantwortlichen, die sich in der Aus- und Fortbildung der nebenamtlichen Kirchenmusiker engagieren.

Zusammen mit Pfarrer Dr. Wolfgang Baur (Kirchengemeinde Ludwigsburg), Professor Jens Wollenschläger (Kirchenmusikhochschule Tübingen) und dem Vorsitzenden des Verbandes Kirchenmusikdirektor Peter Ammer (Nagold) überreichte Matthias Hanke allen Mitwirkenden die Teilnahmeurkunden, die Festschrift zur Ludwigsburger Stadtkirchenorgel, die zahlreichen Gutscheine und eine CD.

Die Teilnehmer und Preisträger des 5. Wettbewerbs für gottesdienstliches Orgelspiel sind:
Kategorie I: Leonard Kunz, Göppingen (1. Preis und Gutschein über 250 €), Nina Linder, Niederstetten (2. Preis, 200 €), Matthias Döhler, Niederstetten (3. Preis, 150 €), Daniel Podbiel, Rutesheim (3. Preis, 150 €), Fiona Podolski, Pfalzgrafenweiler (3. Preis, 150 €), Felix Breitling (Wildberg), Heike Burk (Stuttgart), Paula Crome (Heilbronn), Björn Fehrenbacher (Wildberg), Benedikt Heidl (Wiernsheim), Jan Lars Kremer (Leonberg).
Kategorie II: Tim Krüger, Reutlingen (1. Preis, 300 €), Michael Stemmer, Jagsthausen (2. Preis, 250 €), Jakob Reichmann, Heilbronn (3. Preis, 200 €), Stephanie Fitz (Stuttgart), Magdalene Kohnle (Enzklösterle), Albrecht Wacker (Calw-Stammheim).
Kategorie III: Ferdinand Krannich, Essingen (1. Preis mit Auszeichnung, Parisreise), Patrick Renz, Bad Liebenzell (1. Preis, 400 €), Benjamin Williams, Altdorf (1. Preis, 400 €), Hartmut Finkbeiner, Stuttgart (2. Preis, 300 €), Thomas Meyer, Marbach (2. Preis, 300 €), Martin Wessinger, Straubenhardt (3. Preis, 250 €), Paul Ehrmann (Nagold), Lea Sofie Mezger (Remseck).
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und alle Mitwirkenden.

Der Wettbewerb wäre nicht möglich gewesen ohne die hervorragende Mitarbeit von Kirchengemeinderätin Isabell Klein und Bezirkskantor Fabian Wöhrle (Ludwigsburg), die den Wettbewerb mit großem Einsatz begleitet haben. An den beiden Wettbewerbstagen gab es immer wieder Dinge zu organisieren, von der Einweisung der Kandidaten über das Registrieren bei einzelnen Kandidaten bis zur hervorragenden Umsorgung und Verpflegung der Jury. Auch der evangelischen Kirchengemeinde Ludwigsburg, beim Konzert vertreten durch Pfarrer Dr. Wolfgang Baur, sei herzlich gedankt, dass unser Wettbewerb an dieser wunderbaren Orgel stattfinden konnte – es waren ideale Bedingungen! Ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten.

Fazit: Der Orgelwettbewerb hat das hervorragende Niveau der Orgelspielenden in der württembergischen Landeskirche aufgezeigt. 25 Organistinnen und Organisten haben großen Mut bewiesen, sich einer Jury zu stellen, haben durch die intensive Vorbereitung und die Teilnahme am Wettbewerb ihre persönlichen musikalischen Möglichkeiten ausgeschöpft und erweitert. Man kann sich schon jetzt auf den nächsten Wettbewerb in drei Jahren freuen.
Stefan Lust (Münsingen), Verantwortlicher für den Orgelwettbewerb des Verbandes