Die Geschichte des Verbandes
Wie alles entstand und bis heute
Ende 18./Anfang 19. Jhd.: Durch die allgemeine Singbewegung gibt es viele Neugründungen bürgerlich-weltlicher, gemischter (!) Gesangvereine. Auch für die evangelische Kirche wird das gottesdienstliche Chorsingen wieder interessant, nachdem vor allem durch die Aufklärung die Kirchenmusik zum Erliegen gekommen war und viele Kantoreien sich aufgelöst hatten.
Weltliches und geistliches Singen liegen in dieser Zeit nah beieinander. Friedrich Silcher z.B. komponiert weltliche Chorsätze und ist Mitherausgeber des württembergischen Choralbuches von 1828.
1817: Gründung des Baudervereins in Sulz am Neckar durch Christiane Gottliebin Bauder. Anlässlich von 300 Jahren Reformation gründet sie eine Stiftung zu kirchenmusikalischen Zwecken mit dem Ziel des gottesdienstlichen Chorgesangs im Sinne Luthers („zur Beförderung eines religiösen Gesangs“). „Das gilt quasi als Geburtsjahr der Kirchenchorbewegung in Württemberg“ (David Dehn).
Der später Bauder-Kantorei genannte Chor gilt lange als der älteste, noch aktive evangelische Kirchenchor Württembergs und wird „zur wichtigsten Keimzelle des Verbandes“. (Wobei wir heute wissen, dass der Kirchenchor Pleidelsheim von 1814 noch älter ist.)
1873: Heinrich Adolf Köstlin (1846 – 1907), Pfarrer in Sulz und Chorleiter des Bauder´schen Singvereins, wird der „Vater“ der Entwicklung des Verbandes Evangelische Kirchenmusik in Württemberg. Ihm gelingt mithilfe des Sulzer Dekans zunächst die Wiedereingliederung von Chorgesang in Gottesdienste, vor allem an Festtagen.
1875: Köstlin organisiert das 1. Evangelische Kirchengesangfest in der Sulzer Stadtkirche mit den 3 Chören aus Sulz, Calw und Nagold. Es folgen Fest 2 und 3 in den Jahren 1876 (Nagold) und 1877 (Calw) – immer in der Form liturgisch-musikalischer Gottesdienste.
1877: Die Feste erregen große Aufmerksamkeit - auch bei der Oberkirchenbehörde. Das nimmt Köstlin zum Anlass, einen „Evangelischen Kirchengesang-Verein für Württemberg“ zu gründen: ein „Verein zur Hebung des Kirchengesangs im evangelischen Volke Württembergs“ → Das ist die Geburtsstunde des Verbandes Evangelische Kirchenmusik. Köstlin wird Vorstand.
Zweck und Aufgabe des Vereins: „Förderung und Unterstützung aller Bestrebungen, der evangelischen Kirche Württembergs einen würdigen (mehrstimmigen) Chorgesang zu schaffen, überhaupt den Chorgesang zu heben.“ Die Musik soll in den Dienst der religiösen Erbauung gezogen werden, um das Wort Gottes verständlicher zu machen.
Weihnachten 1877: Das ganze Land wird in einem ersten Sendschreiben aufgefordert, dem Verein beizutreten, neue Chöre zu gründen und an der Sache mitzuarbeiten. Den Mitgliedern wird moralischer Rückhalt, sachkundige Beratung und materielle Hilfe angeboten – bis heute. Der Aufruf ist überraschend erfolgreich:
Oktober 1878: Auf der 1. Hauptversammlung des Vereins wird festgestellt, dass der Verein nach nur einem Jahr
- 38 Mitgliedschöre (= ca. 1.000 SängerInnen) und sogar 2 Kinderchöre,
- 693 passive, zahlende Mitglieder und
- viele Theologen hat.
- Aber nur 1 Berufs-Chorleiter.
Auf der Hauptversammlung werden folgende Ziele und Inhalte des Vereins werden festgelegt:
Gemeinsam singen auf Bezirks- und Landesebene (Durchführung von Kirchengesangfesten oder Landeskirchengesangstagen), Herausgabe von Chorsammlungen geeigneter Sätze (Notenausgaben), und das Singen im Gottesdienst (Stichwort Gesang-Gottesdienste statt Kirchenkonzerte).
1878: Im Juni hat bereits das 1. Kirchengesangfest des neuen Vereins in Maulbronn stattgefunden – ein „überwältigender Triumph“: 2.000 Zuhörer:innen, 260 Sänger:innen plus ein Maulbronner Kinderchor. Es gibt ein mediales Interesse wie heutzutage bei einem Kirchentag.
September 1882: Jahresfest des württembergischen Vereins in Biberach
Oktober 1882: 1. Deutsch-Evangelischer Kirchengesangvereinstag in Stuttgart unter der Leitung der Württemberger.
September 1883: Beim 2. Deutsch-Evangelischen Kirchengesangvereinstag in Frankfurt wird der Evangelische Kirchengesangvereins für Deutschland gegründet (→ früher VEK, heute CEK = Chorverband in der EKD e.V.).
Auch hier war Heinrich Köstlin, der weit über die Landesgrenzen hinaus tätig ist, der entscheidende Initiator.
1883: Pfarrer Julius Abel (1833 – 1928) wird neuer Vorstand im Württemberger Verein als Nachfolger von Heinrich Köstlin. Köstlin wird das erste Ehrenmitglied des Vereins. Abel bleibt Vorstand bis 1913.
In den folgenden Jahren: Organisation von Gesangfesten (in Göppingen, Öhringen, Kirchheim, Nagold) und Arbeit an weiteren Chorheften:
Seit 1885/86: Jahres-Notengaben für alle Mitglieder des Vereins, auch für die passiven.
Seit 1894: Der Verein bietet Hilfe in dienstrechtlichen Fragen an. Auslöser dafür ist der Antrag an die Landessynode, in allen evangelischen Kirchengemeinden besondere Organistengehälter einzurichten. (1924: Gleicher Antrag auch für Chorleiter)
18. – 20. Oktober 1902: Festwochenende zum 25-jährigen Vereinsjubiläum in Stuttgart
In den folgenden Jahren: Mitarbeit am neuen Württemberger Gesangbuch von 1912
Juni 1907: Heinrich Adolf Köstlin stirbt. Sein Verdienst: Er hat das evangelische Chorwesen verbandsmäßig organisiert und es musikalisch und theologisch neu ausgerichtet.
Oktober 1907: Das in Stuttgart geplante Fest zum 25-jährigen Jubiläum des Deutsch-Evanglischen Kirchengesangvereins wird trotz des Todes von Köstlin durchgeführt.
1911: Nach dem Landeskirchengesangstag in Kirchheim wird beschlossen, nur noch alle zwei Jahre ein Landesfest „mit höheren Ansprüchen“ durchzuführen. Dazwischen: Feste auf Bezirksebene.
1913: Landesfest in Geislingen. Bei der obligatorischen Hauptversammlung taucht zum ersten Mal der Begriff „Kirchenchor“ (statt Kirchengesangverein) auf. Auch Vorboten der GEMA künden sich an.
Julius Abel legt nach 30 Jahren sein Vorstandsamt altershalber (80) nieder. Er wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger: Gustav Pezold, der vorher Schriftführer war. Neuer Schriftführer wird Theodor Werner, Dekan des Kirchenbezirks Besigheim.
1914 – 1918: 1. Weltkrieg
Erst 1920 wieder ein Kirchengesangfest (in Göppingen). Theodor Werner wird jetzt neuer Vorstand.
1921 – 1923: „Blätter für Kirchenmusik und Liturgik“, ein eigenes Mitteilungsblatt wird für wichtig erachtet (es fällt aber der Inflation der 20er Jahre zum Opfer)
1922: Kirchengesangfest in Esslingen. Neues Thema im Verein: Kirchenmusikalische Fortbildungen in Form von Chorleiterkursen
1923: Richard Gölz (1887 – 1975) wird als Nachfolger Werners (verstorben) zum Vorstand gewählt. Sein Stellvertreter und Schriftleiter wird der Ulmer Dekan Vöhringer.
1924: Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle des Vereins in Tübingen (beim Vorstand Richard Gölz). Das strafft die Organisation, die Mitgliederzahl steigt immens.
Dezember 1926: Anstellung von Gertrud Haug als erste ganztägig beschäftigte Hilfskraft für Schreibarbeiten
1926: Die angespannte finanzielle Lage durch die Inflation der 1920er Jahre entspannt sich zwar ein wenig, aber es wird ein jährliches Kirchenopfer und ein Kirchenzuschuss beim OKR beantragt, um Reserven für Notlagen aufbauen zu können.
April 1927: Erste Ausgabe der „Württembergischen Blätter für Kirchenmusik“ zum 50. Jubiläum des Verbandes.
Juni 1927: Großes Jubiläums-Fest zum 50-jährigen Bestehen des Kirchengesangvereins Württemberg. Es gibt in Württemberg mittlerweile …
- 518 Kirchenchöre mit ca. 20.000 SängerInnen, davon sind 362 (= 70%) Mitglied im Verein
- nur 3% Berufsmusiker
Zum Vereinsausschuss zur Planung des Jubiläums gehören zum ersten Mal 4 Frauen an (und 33 Männer).
Herbst 1927: Zusammenarbeit mit der vor allem durch den Finkensteiner Bund getragenen Singbewegung forciert durch Schriftführer Dekan Vöhringer (Ulm)
Sommer 1928: Erste kirchliche Singwoche in Bad Boll unter der Leitung des Dresdner „Urkantors“ Alfred Stier. Von da an jährliche Singwochen.
Richard Gölz kann die eher freideutsch-pantheistisch orientierte Singbewegung im Zuge der Erneuerung der Theologie nach dem 1. Weltkrieg durch die Rückbesinnung auf Luther und die dialektische Theologie der 20er Jahre in die Liturgie einbinden.
Heute ist die Verbandsarbeit ohne Sing- und Spielwochen nicht mehr denkbar.
1928: 1. Erwähnung der GEMA
1931: Wilhelm Gohl (1901 – 1944) übernimmt die Leitung der Geschäftsstelle und die Schriftleitung der „Württembergischen Blätter“ von Richard Gölz. Elisabeth Kübler wird die Nachfolgerin von Schreibkraft Gertrud Haug. Frau Kübler bleibt 30 Jahre!
September 1933: Anhänger der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung gründen in Berlin den „Reichsbund (später -verband) für evangelische Kirchenmusik“ zum Schutz gegen die Zwangsvereinigung aller Chöre unter dem Diktat der „Deutschen Christen“.
November 1933: Der Württemberger Kirchengesangverein und der Württemberger Organistenverein (gegründet 1906 und seitdem geleitet von Arnold Strebel, Stiftsorganist und Lehrer an der Stuttgarter Musikhochschule) legen ihre Arbeit zusammen, um für Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Kirchenmusiker zu kämpfen.
1934: Einteilung des Deutschen Reiches in 12 „Gruppen“ => „Reichsverband für Kirchenmusik, Landesgruppe Württemberg“, unter der Leitung eines Landesobmannes, der vom Landesbischof bestimmt wird. Umbenennung von „Kirchengesangverein für Württemberg“ in „Verband evangelischer Kirchenchöre in Württemberg“. Zusammenschluss mit dem aus dem Organistenverein hervorgegangenen Kirchenmusikerverein. Aus dem früheren „Vereinsausschuss“ wird der „Verbandsrat“. Landesobmann wird Wilhelm Gohl, da Gölz zurückgetreten ist.
1934: Es erscheint „Der Gölz“ - ein Chorbuch, das das Singen für Jahrzehnte prägt. „Die darin enthaltenen geistlichen Gesänge sollen Kirchenmusik liturgisch sinnvoll in den Gottesdienst einbeziehen.“
Mai 1935: Größeres Kirchengesangfest in Schwäbisch Hall und 1. Stellenanzeige in den Württembergischen Blättern
Trotz der schwierigen politischen Entwicklungen gibt es weiterhin Kirchengesangfeste, z.B. Mai 1936 in Balingen oder Mai 1938 in Biberach. Zwar unter (den nun obligatorischen und unvermeidlichen) Hakenkreuz-Fahnen, aber mit deutlichem Statement: Trotz des staatlichen Druckes hält man an einer freien, allein dem Glauben verpflichteten Kirchenmusik fest.
Dem Verband bricht die breite Basis der Arbeit immer mehr weg: Keine Männer, keine jungen Leute, keine Chorleiter. Die meisten Chorleiter kommen aus der Lehrerschaft und Kirchenmusik ist nun in der Lehrerausbildung nicht mehr vorgesehen und in der Ausübung unerwünscht.
Deshalb fordert Wilhelm Gohl erneut - wie einst schon Köstlin - einen eigenen Stand hauptamtlicher Kirchenmusiker, um unabhängig von der Lehrerschaft zu werden.
Seit 1936: Der Bezug der Württembergischen Blätter ist im Mitgliedsbeitrag enthalten
1937: Die Zeitschrift wird an jedes Pfarramt geschickt
1938: Beteiligung des Verbands der Kirchenmusiker an den Blättern: Es erscheinen jetzt auch zahlreiche Beiträge aus der Organistenpraxis und Orgelbewegung. Außerdem führt Wilhelm Gohl im November zum 1. Mal eine mehrtägige Versammlung hauptberuflicher Kirchenmusiker in Stuttgart durch.
1939: 2. Weltkrieg. Die Arbeit wird immer schwieriger. Ab Juni 1941 erscheint die Zeitschrift nicht mehr. Im Oktober 1944 wird die Geschäftsstelle, mittlerweile zentral in Stuttgart gelegen, zerstört.
1945: Die Geschäftsstelle zieht mit der Bibliothek in die neue Wohnung der Mitarbeiterin Elisabeth Kübler in der Furtbachstraße um.
Wilhelm Gohl kommt nicht aus dem Krieg zurück. Sein stellvertretender Landesobmann Friedrich Schelling übernimmt die Geschäfte. Neuer Stellvertreter des Kirchenchorverbands wird Edgar Rabsch.
Nach dem Krieg:
1945: Gründung der Kirchenmusikschule in Esslingen (später: Hochschule für Kirchenmusik mit Sitz seit 1998 in Tübingen). Sie ist Nachfolgerin der im Krieg zerstörten Kirchlichen Orgelschule in Stuttgart und dient jetzt auch als Sitz der Orgelnotenbibliothek des Verbandes.
Leiter: Hans-Arnold Metzger, jetzt Landesobmann des Kirchenmusikerverbandes (bis 1958). Er gehört zu den Gründungsvätern der Evangelischen Kirchenmusik nach dem 2. Weltkrieg.
1946: Wiederaufbau, Pläne für ein neues, eigenes Verbandsblatt (die Württembergischen Blätter starten aber erst wieder 1949 nach erteilter Genehmigung durch die Militärregierung) und einen Landeskirchenmusiktag 1947 in Esslingen, Durchführung einer ersten Singwoche 1946 in Schmie und eines Chorleiterkurses 1947 in Herrenberg.
1947: Eberhard Weismann (1906 – 2001) wird als neuer Landeskirchenmusikwart (später: Landeskirchenmusikdirektor) auch Landesobmann im Verband der Chöre (bis 1958).
Es sind schon wieder 720 Kirchenchöre Mitglied im Verband (davon 3 Männer- und 1 Kinderchor) mit fast 20.000 Sängern und Sängerinnen, aber nur 1/5 (!) Männer => Belebung des 3-stimmingen Chorsatzes. Weitere Mitglieder außerdem: 172 Kirchengemeinden, 18 sonstige korporative Verbände und 106 beitragsfreie Mitglieder.
Verstärktes Angebot von Tagungen zur Schulung von Laien im Chorbereich. Druck von Einzelnotenblättern für den dringendsten Bedarf (viele vorhandene Noten sind zerstört und Notenpublikationen wegen Papiermangels oder Lizenzverweigerungen schwierig).
1947 erscheint die 1. Verbandsgabe nach dem Krieg: Kanons von Bornefeld.
Ab 1947: Regelmäßige Durchführung von Kirchenmusiktagungen (zunächst einjährig, später zweijährig) – zuerst in Bad Boll, dann in Ludwigsburg, heute im Stift Urach. Des weiteren Durchführung von Singwochen, später (in den 60er Jahren) auch Kindersingwochen, seit 1969 Jugendsing- und -spielwochen und ab 1972 Familiensingwochen und Singwochen für Senioren und seit 1979 Orgelwochen.
1947: Landeskirchengesangfest in Esslingen. 1948 in Tübingen, 1950 in Schwäbisch Hall.
Mai 1952: Landeskirchengesangfest in Stuttgart zum 75jährigen Jubiläum des Verbandes mit Mitgliederversammlung, Festgottesdiensten und geselligem Beisammensein, Platzsingen und Geistlicher Abendmusik (Johanneskirche). Danach alle 2 Jahre ein Fest, nach 1962 in Mühlacker alle 3 Jahre und nach 1968 (Heilbronn) in unregelmäßiger Folge. Regionale „Kirchenmusiktage“ finden häufiger statt.
Aufgrund der Erfahrungen in der Arbeit für die Kirchenmusik und der Entwicklungen während der Nazizeit setzen sich Verantwortliche jetzt wieder verstärkt dafür ein, einen eigenständigen Berufsstand zu schaffen, den hauptamtlichen Kirchenmusiker (in Stuttgart gab es in den 30er Jahren schon einige hauptamtliche Stellen).
Hier haben Verbandsleute entscheidend mitgewirkt wie Hans-Arnold Metzger, Herbert Liedecke, Eberhard Weismann, Hermann Stern, Hermann Rau, Rudolf-Günther Läpple oder Werner Schrade.
1948/49: Schaffung des Amtes für Kirchenmusik als deutliches Zeichen: Kirchenmusik ist Sache der Kirche!
1955: Schon 163 hauptberufliche Kirchenmusik-Stellen in der Landeskirche. Auf dem Ersten Deutschen Kirchenmusikertag 1959 in Berlin tritt der neue Berufsstand des hauptamtlichen Kirchenmusikers zum 1. Mal in Erscheinung.
Wesentliche Themen und Arbeitsfelder des Verbandes:
- Arbeitsrechtliche und finanzielle Belange der KirchenmusikerInnen (Fragen der Mitarbeitervertretung, Vergütungsgruppenpläne oder Richtsatztabellen zur Besoldung). Viele Verbandsleute sind auch in entsprechenden Gremien der Landeskirche vertreten
- Qualifizierte Ausbildung von Kirchenmusiker:innen:
1945: Einführung der Gliederung der Ausbildung in A (große hauptamtliche Stellen), B (größere neben- und kleinere Hauptamtliche Stellen) und C (übrige nebenamtliche Stellen)
1946: 1. Regelungen für die Ausbildung nebenberuflich Tätiger (C-Kurse)
- Seit Ende der 1970er: Ausbreitung der popular-musikalischen Ausbildung
- Bereitstellung geeigneter Chor- und Orgelliteratur zur Förderung des kirchlichen Chor- und Gemeindegesangs und Orgelspiels
- Mitarbeit am neuen EKG von 1953 als erstem Einheitsgesangbuch.
1957: Herbert Liedecke (1912 – 1998) wird Nachfolger von Hans-Arnold Metzger als Landesobmann des Verbandes Ev. Kirchenmusiker (- 1965) und damit Mitglied im Zentralrat des deutschen Kirchenmusikerverbands.
1959: Hermann Stern (1912 – 1978) wird Landeskirchenmusikwart und damit auch Obmann des Verbandes Ev. Kirchenchöre als Nachfolger von Eberhard Weismann.
1966: Hermann Rau (1927 – 2014) wird Landesobmann des Verbandes Evangelischer Kirchenmusiker in Württemberg (-1982). Nachfolger von Herbert Liedecke.
1969: Hermann Stern, seit 1959 Landesobmann des Verbandes Evangelische Kirchenchöre, gibt ein erstes Lehrwerk als Grundlage für die nebenberufliche Ausbildung heraus („Leitfaden zur Grundausbildung in der ev. Kirchenmusik“).
Oktober 1977: Großes Landesfest zum 100jährigen Jubiläum in Stuttgart
Januar 1978: Hermann Stern verstirbt plötzlich. Edgar Rabsch übernimmt als Stellvertreter die Leitung des Verbandes interimsweise. Hermann Rau übernimmt die Schriftleitung der Württembergischen Blätter von Hermann Stern.
1978: Zusammenschluss der beiden selbständigen Verbände Evangelische Kirchenchöre und Evangelischer Kirchenmusiker in Württemberg zu einem Verband.
Ziel: „Vereint sowohl für das Chorwesen als auch für die haupt- und nebenberuflichen sowie ehrenamtlichen in der Kirche Musizierenden Arbeitshilfen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu erwirken“.
Neue Rechtsform: Der Verband ist ein selbständiges Werk der Evangelischen Landeskirche. Der Verband Evangelische Kirchenmusik in Württemberg e.V. (mit Mitgliederversammlung, Verbandsrat, Vorstand und Obmännern) ist als eingetragener Verein selbständig, übernimmt aber gleichzeitig Aufgaben im Auftrag der Landeskirche (Aus- und Fortbildung, Herausgeben und Bereitstellen von Noten incl. Bibliothek, Durchführung landeskirchlicher Großveranstaltungen, „Förderung und konzeptionelle Weiterentwicklung kirchenmusikalischer Arbeit in den Kirchengemeinden“ (Bernhard Reich).
Die Obleute der beiden bisherigen Vereine bleiben in „ihrem“ Bereich zuständig, die Aufgabenstellungen der beiden bisher selbständigen Verbände bleiben bestehen.
Der Bereich Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker ist weiterhin für die Belange der beruflichen Musiker und Organisten engagiert, der Bereich Chöre für das Chorwesen. Aber fortan hat jeder Bereich bei seinem Tun auch den anderen Bereich im Blick.
Mit der Deklaration des Verbandes als „kirchliches Werk“ verbunden sind (bis heute) finanzielle Zuwendungen durch die Landeskirche und die steuerliche Einstufung des Verbandes als „kirchlich“.
Seit 1953 erhielt der Verband schon jährliche Zuschüsse zum Haushalt vom Oberkirchenrat (OKR). Da 1970 aber eine sehr schwierige finanzielle Lage entstand und die bisherigen Mittel nicht ausreichten, hatte Rudolf-Günther Läpple (ab 1967 Verbandsrechner) die Bewilligung regelmäßiger fester Zuschüsse durch den OKR in die Wege geleitet.
Mit dem Zusammenschluss der beiden Verbände ergibt sich die Notwendigkeit eines Geschäftsführers bzw. einer Geschäftsführerin. Die Position übernimmt zunächst Alex Friedrich.
1978: Rudolf-Günther Läpple wird LKMD als Nachfolger von Hermann Stern
1978: Siegfried Bauer wird Landesobmann des Bereiches Chöre als Nachfolger von Hermann Stern und Edgar Rabsch.
1979: Werner Schrade übernimmt im Verband den Bereich Aus- und Fortbildung.
1981: Die Geschäftsstelle zieht in die Gerokstr. 19 in Stuttgart. Vorher gab es eine gemeinsame Geschäftsstelle beider Verbände in der Birkenwaldstr. 26 in Räumen der Erlöserkirche.
November 1982: Gerhard Steiff wird Landesobmann im Bereich Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker (- 1986) als Nachfolger von Hermann Rau.
1983: Großer Landeskirchenmusiktag in Schwäbisch Hall.
1984: Marianne Luipold wird Geschäftsführerin in Nachfolge von Manfred Probst.
1984: Mitwirkung am Fest zum 450-jährigen Bestehen der Landeskirche in Stuttgart
1985 wird Hermann Rau Präsident des Verbandes evanglischer Kirchenmusiker in Deutschland.
1986: Bernhard Reich wird „Landesobmann des Bereiches Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen“ (bis 2009), damit Nachfolger von Gerhard Steiff, der zurückgetreten ist.
1989: Großer Landeskirchenmusiktag in Freudenstadt.
1990: Lothar Friedrich wird zum „Obmann des Bereiches Chöre“ gewählt als Nachfolger von Siegfried Bauer, der zum LKMD ernannt wird.
1991: Einführung des kirchenmusikalischen Praktikums nach dem Studium
1993: Erster Landeskinderchortag in Sindelfingen.
1994: Neben den Bereichen „Chöre“ und „Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen“ wird ein dritter Bereich „Orgel“ eingerichtet. Die Orgel ist nach wie vor das Hauptinstrument der meisten Kirchenmusiker:innen. In den Württembergischen Blättern ist die Orgel von Anfang an ein Thema. 1994 erhält der Bereich nun ein stärkeres Gewicht. Es gibt nach wie vor zwei Vorsitzende (für den Bereich Chöre und die anderen beiden Bereiche zusammen), die im jährlichen Wechsel die Präsidentschaft übernehmen.
1995: Der Musikbibliothekar Dr. Helmut Völkl übernimmt neben der Esslinger Orgelnotenbibliothek (die heute in Tübingen ist) auch die Stuttgarter Verbandsbibliothek und baut sie erheblich aus.
1996: Das neue EG erscheint. Einige Kolleg:innen aus dem Verband haben tatkräftig mitgestaltet.
1996: Das neue Lehrwerk „Probieren und Studieren“ zur Grundausbildung in der Evangelischen Kirchenmusik wird von LKMD Siegfried Bauer herausgegeben.
1998: Satzungsänderung des Verbandes: Die Arbeitsbereiche „Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen“ und „Chöre“ werden deutlicher voneinander getrennt, der Bereich Orgel mit aufgenommen, der Satzungstext modernisiert. Es gelingt, weitere nebenberufliche und ehrenamtliche Kirchenmusiker:innen in den Verbandsrat zu holen. Diese Entwicklung hält bis heute an und wird unterstützt durch eine (äußerliche und innere) Veränderung der Zeitschrift und durch die Einrichtung einer eigenen Internetseite.
Die Schriftleitung der Württembergischen Blätter für Kirchenmusik lag früher in den Händen der Vorstände bzw. Landesobmänner Gölz, Gohl, Weismann, Stern und Rau. 1985 (-1996) übernimmt der Bibliothekar Dr. Völkl als erster Nicht-Vorstand. Es folgen Almut Schittenhelm und 1998 Elisabeth Pfitzer.
1999: Mitwirkung beim Kirchentag in Stuttgart
2000 wird Bernhard Reich Präsident des Verbandes Evangelischer Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen in Deutschland (VEM).
2000: 2. Landeskinderchortag in Ulm.
2001: Lothar Friedrich wird Präsident des Verbandes evangelische Kirchenchöre Deutschland (VEK bzw. CEK) (bis 2009)
2002: 125-jähriges Jubiläum des Verbandes unter dem Motto „Wort ist Klang – Fest der Musik“. Passend zum Jubiläum erscheint das Heft 2/2002 der Württembergischen Blätter als Festschrift – mit neuem Layout.
2003: Jubiläum „125 Jahre Evangelisches Kirchengesangfest in Württemberg“ – wie 1878 im Kloster Maulbronn. Motto: Klang - Raum – Wort. Mittlerweile 1.576 Chöre mit ca. 40.000 Sängerinnen und Sängern.
2004: Neue Stellenstruktur für den kirchenmusikalischen Dienst, Abschaffung des Systems der A- und B-Stellen. Vielmehr Einrichtung von Kirchenmusikstellen (für nebenberuflich Tätige mit C-Prüfung), Diplom-Kirchenmusikstellen und Bezirkskantorenstellen.
2004: Michael Bender übernimmt die Schriftleitung der Württembergischen Blätter für Kirchenmusik.
2005: 3. Landeskinderchortag in Ravensburg
2008: 75 Jahre Württembergische Blätter für Kirchenmusik
Oktober 2008: David Dehn wird zum neuen Vorsitzenden des Bereiches „Chöre“ gewählt. Er tritt die Nachfolge von Lothar Friedrich an.
2009 Bernhard Reich wird LKMD als Nachfolger von Siegfried Bauer.
September 2009: „Welt-Café“ – Eintägige Konferenz zum Thema: „Wie muss das Fortbildungs- und Freizeitangebot des Verbandes in Zukunft aussehen?“ Austausch von Lesern und Leserinnen der Württembergischen Blätter mit Kirchenmusikern und Kirchenmusikerinnen
Oktober 2009: Peter Ammer wird Nachfolger von Bernhard Reich als Vorsitzender der Bereiche „Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen“ und „Orgel".
2010: 4. Landeskinderchortag in Göppingen
2013: Geschäftsführerin Marianne Luipold wird in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolgerin ist Nicole Fadani.
5. Landeskinderchortag in der Region in Heilbronn, Nagold und Geislingen
2015: Großes Chorevent „Klang des Südens“ beim 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart
2016: Nachfolger von Bernhard Reich als LKMD wird Matthias Hanke.
2017: Landeskirchenmusikfest unter dem Motto „… da klingt Freiheit“ vom 14. -16. Juli in Stuttgart – ein groß angelegtes Fest zum Gedenkjahr 500 Jahre Reformation, bei dem über 17.000 Menschen feiern. Es gibt 75 Konzerte, Gottesdienste und Workshops mit 1.200 Workshop-Teilnehmer-/innen und 3.500 Konzertbesuchern inklusive Orgel- und Chornacht.
Beim Musizierevent in der Porsche-Arena singen und spielen rund 2.000 Chorsänger:innen und Bläser:innen der Posaunenchöre unter der Leitung von LKMD Matthias Hanke. Und 10.000 Kinder aus Kinderchören und Schulen mit ihren Begleitpersonen sind mit dabei beim Musical „Luther klingt klasse!“.
2020: Peter Ammer wird Präsident des Verbandes Evangelische Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen in Deutschland (VEM). Schon immer gibt es ein enges Verhältnis des Württemberger Verbandes zum bundesdeutschen Zentralverband – oft sogar durch Personalunion wie bei Hermann Rau, Bernhard Reich oder jetzt Peter Ammer.
2022: 7. Landeskinderchortag in der Region in Reutlingen und Öhringen.
2024: Daniela Zimmer tritt die Nachfolge von Nicole Fadani an.
8. Landeskinderchortag in der Region in Schwäbisch Hall, Entringen und Waiblingen